Deutschlandweit vorn
Hamburg ist eines der führenden Zentren für Design in Deutschland. Geprägt durch eine internationale Agenturlandschaft hat sich hier ein komplexes Ökosystem aus Studios, Netzwerke und Freelancer*innen gebildet. In keinem anderen Sektor der Hamburger Kreativwirtschaft arbeiten so viele Unternehmen und Solo-Selbständige. Fast jeder dritte Betrieb in der Kreativbranche zählt zum Designmarkt. Insgesamt haben sich 8.242 Unternehmen im Dunstkreis großer Kunden aus Medienbranche, Konsumgüterproduktion und Industrie angesiedelt.
Design als Wirtschaftsfaktor
„Nach Berlin gehst du, um kreativ zu sein, nach Hamburg, um Geld zu verdienen“ – dass sich dieser Stereotyp so hartnäckig hält, liegt wohl an Hamburgs starker Agenturlandschaft. Zwei Drittel der Umsätze, die im Teilmarkt Design erwirtschaftet werden, stammen aus der Werbegestaltung. Insgesamt liegt der Jahresumsatz der Designbranche laut dem Monitoringbericht KKW der Bundesregierung bei 1,6 Milliarden Euro (2021). Hamburg ist damit deutschlandweit führend vor Berlin.
Die Umbrüche in der Verlagswelt und der Konsumgüterindustrie würden jedoch dazu führen, dass diese Hamburger Schlüsselbranchen an Bedeutung für die Designwirtschaft verlören, sagt Lukas Cottrell. Er ist Managing Partner bei der Peter Schmidt Group, einer der größten Designagenturen in Deutschland mit Sitz in der Hansestadt. „Daher ist es für uns essenziell, nicht nur in Hamburg, sondern auch auf internationalen Märkten starke Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.
Mehr als „Schön-Macher“
Wenn von Design die Rede ist, denken viele an Grafik- und Kommunikationsdesign. Wenn das Erscheinungsbild großer Marken sich verändert, mischen oft auch Hamburger Namen mit: Justblue Design gestaltete etwa den Look der Becks-Bier-Flaschen, die Peter Schmidt Group die Rewe-Eigenmarken. Das macht die Marktsegmente Grafik und Kommunikation besonders sichtbar. Auch die meisten Freelancer*innen tummeln hier, viele von ihnen als verlängerte Werkbank von Unternehmen und Agenturen.