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Foresight: Warum Unternehmen die Zukunft nicht dem Zufall überlassen sollten

Foresight ist keine Glaskugel, sondern ein Werkzeug für klare Strategien in unsicheren Zeiten. Diese vier Learnings aus der Praxis zeigen, wie Unternehmen Zukunft aktiv gestalten statt sie dem Zufall zu überlassen.

Foresight: Warum Unternehmen die Zukunft nicht dem Zufall überlassen sollten -

Viele denken beim Thema Forsight an einen Blick in die Glaskugel. Doch Foresight bedeutet vielmehr, mögliche Zukünfte bewusst und strategisch zu durchdenken. Statt nur den Status quo zu optimieren, geht es darum, aus gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen, ökologischen und politischen Entwicklungen plausible Zukunftsbilder zu entwerfen. Diese Szenarien machen sichtbar, welche Veränderungen wahrscheinlich sind – und bieten eine Grundlage für strategische Entscheidungen, um eine wünschenswerte Zukunft zu erreichen und eine nicht gewollte aktiv zu vermeiden. Foresight ist also kein Blick in die Glaskugel – es ist ein Werkzeug, das Unsicherheit strukturiert und Handlungsoptionen sichtbar macht.

Warum Foresight wirkt?

Foresight schafft im Prozess eine gemeinsame Sprache für Zukunft. Führungskräfte können Herausforderungen besser kommunizieren („Welches Szenario bahnt sich an?“), während Teams Orientierung gewinnen und Motivation aus klaren Bildern ziehen („Hier möchten wir hin und denken, dass das ein wichtiges, zu deckendes Bedürfnis wird“). In dieser Logik wird Foresight zur Plattform für Zusammenarbeit – mit Rollen, Ritualen und Entscheidungen, die Unsicherheit produktiv machen. Das klingt nicht nur schön, sondern funktioniert tatsächlich.

4 entscheidende Learnings aus meiner Praxis:

1. Plausible Zukünfte entwickeln

Oft wirken Zukunftsbilder wie eine Black Mirror-Episode: dramatisch überzeichnet und radikal vereinfacht. Doch Unternehmen brauchen realistische, mehrdimensionale Szenarien. Nur so können sie Strategien ableiten, die tragfähig sind und auch in komplexen Umfeldern Orientierung bieten.

2. Zukünftige Bedürfnisse erkennen – die Basis für echte Disruption

Im Hier und Jetzt konkurrieren alle auf engstem Raum. Wer aber zukünftige Kund*innenbedürfnisse früh erkennt, kann nicht nur kleine Produktverbesserungen liefern, sondern ganze Märkte verändern. Foresight öffnet den Blick für Potenziale, die heute noch verborgen sind und ebnet so den Weg für echte Disruption. Vor allem macht es sichtbar, in welchen Bereichen Disruption wahrscheinlich wird und wo sich Unternehmen als First-Mover positionieren können. Wer diesen Schritt wagt, prägt Märkte, bevor andere nachziehen. Und gerade das braucht Deutschland aktuell mehr denn je – innovatives Machen.

3. Vielfalt der Perspektiven nutzen

Gute Szenarien entstehen nicht im stillen Kämmerlein. Unterschiedliche Abteilungen, Disziplinen und Erfahrungen bringen vielfältige Blickwinkel zusammen. Diese Vielfalt ist entscheidend, um blinde Flecken zu vermeiden, Risiken besser einzuschätzen und robustere Zukunftsbilder zu entwerfen. Also – nehmt Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb, Abteilungsleitung usw. mit in die Workshops (bis zu zehn Personen insgesamt)!

4. Agile Strategien statt Glaskugel

„Die eine Zukunft“ gibt es nicht. Trends deuten Richtungen an, doch wie sie sich entwickeln, bleibt offen. Eine agile Strategie berücksichtigt deshalb mehrere plausible Szenarien – und stellt sicher, dass Unternehmen nicht überrascht werden und flexibel/handlungsfähig bleiben, egal wie sich die Zukunft tatsächlich entfaltet.

So setzen wir Foresight um

Im Cross Innovation Hub starten wir jedes große Format mit einem eintägigen Foresight-Prozess. Dort sammeln wir Trends, bilden Hypothesen und entwickeln erste Szenarien. Wer tiefer einsteigen möchte, kann an spezifischen 3-tägigen Foresight Workshops teilnehmen: Gemeinsam entwerfen wir wünschenswerte und nicht wünschenswerte Zukünfte, prüfen Business-Cases und leiten konkrete kurz-, mittel- und langfristige Strategien ab. Dieser Prozess kann die Basis für neue Produktideen sein – oder direkt erste Ideenfindung und Prototyping integrieren.

Kreative spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie spüren Herausforderungen und gesellschaftliche Trends frühzeitig auf und bringen neue Perspektiven und Denkweisen ein. So helfen sie, blinde Flecken in klassischen Foresight-Prozessen zu erkennen und Zukunftsbilder zu entwickeln, die über lineare Trends hinausgehen. Als Expert*innen für die Imagination können sie komplexe Zukunftsbilder in Emotionen, Bilder und Geschichten übersetzen und erhöhen so die Anschlussfähigkeit der Ergebnisse.

Lust auf die Zukunft?

Beginnt mit diesen drei Fragen:

  • Welche möglichen Zukünfte zeichnen sich aktuell für uns ab?
  • Welche davon wollen wir aktiv gestalten?
  • Wie bleiben wir handlungsfähig, auch wenn es anders kommt?

Eines ist sicher: Foresight funktioniert am besten, wenn Wissen und Perspektiven aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen – begleitet von kreativer Energie und methodischer Klarheit. Wir sind überzeugt: Zukunft ist nicht vorhersehbar, aber erahnbar und gestaltbar. Und gerade darin liegt die Chance, disruptive Felder früh zu erkennen und als First-Mover die Märkte von morgen zu gestalten.

Zum Autor

Foresight: Warum Unternehmen die Zukunft nicht dem Zufall überlassen sollten -

Marc Behlau ist als Programmmanager für die Konzeption und Durchführung der Formate im Cross Innovation Hub zuständig. Außerdem fällt die Dokumentation und Evaluation dieser in seinen Aufgabenbereich.

Foresight: Warum Unternehmen die Zukunft nicht dem Zufall überlassen sollten -

Marc Behlau

Programm- und Wissensmanager Cross Innovation Hub

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